Naturkundemuseum in Gotha
Das Barockschloss
Friedenstein beherbergt wertvolle naturkundliche Fundstücke,
die zum Teil schon zur Barockzeit gesammelt wurden. Ein Teil
dieser Schätze ist der Öffentlichkeit im Naturkundemuseum
Gotha im Westturm des Schlosses zugänglich. Die Ausstellung
wird alle historisch und naturwissenschaftlich interessierten
Besucher sicher faszinieren.
Die Gothaer Herzöge sammelten schon
im 17. Jahrhundert geologische Fundstücke wie etwa Mineralien
und Gesteinsproben sowie "Naturalien", also Tierskelette,
Fossilien und präparierte Tiere. In der Barockzeit gehörte
es für Herrscherfamilien zum guten Ton, ein Naturalienkabinett
aufzubauen. Das war genauso üblich und beliebt wie das
Sammeln von Kunstwerken. Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha
(1818 - 1893) beschloss, für die Sammlungen seiner Vorfahren
ein eigenes Museumsgebäude errichten zu lassen. So wurde
zwischen 1864 und 1879 das Museumsgebäude im Schlosspark
bei Friedenstein erbaut. Es handelt sich bei dem Museumsbau
um ein kleines Schloss im Neorenaissance-Stil. Es nahm die
Naturalien, aber auch die Gemälde und Kupferstiche des
Herzogshauses auf.
Das Museumsgebäude im Schlosspark wird
zurzeit (Stand 2012) renoviert und soll später die Kunstwerke
von Friedenstein beherbergen. Die Renovierungsmaßnahmen
werden sich noch bis 2014 hinziehen. Das Naturkundemuseum
wird nach und nach ins Schloss Friedenstein verlagert. Seit
2010 ist bereits eine interessante und umfangreiche Dauerausstellung
unter dem Titel "Tiere im Turm" in Friedenstein
zu sehen.
Ein Teil der Dauerausstellung widmet sich
dem Leben und der Forschertätigkeit von bedeutenden Naturwissenschaftlern
des 19. Jahrhunderts. Die Besucher erhalten beispielsweise
Informationen über Carl von Linné, der
die bis heute gültige Kategorisierung der Tierarten eingeführt
hat; über den Weltreisenden Alexander von Humboldt;
über Charles Darwin, den Theoretiker der Evolution,
sowie über Alfred Brehm, der mit "Brehms
Tierleben" die Tierkunde populär gemacht hat.
Auf rund 500 qm Ausstellungsfläche können
die Besucher dann viel Interessantes über die verschiedensten
Tiere erfahren, z.B. über Katzen (Hauskatzen und Raubkatzen),
über den Lebensraum Antarktis, den tropischen Regenwald
und über nachtaktive Tiere. Auch den ausgestorbenen und
vom Aussterben bedrohten Tierarten ist ein Teil der Ausstellung
gewidmet, beispielsweise solchen Tieren, die zu Brehms Zeiten
noch existierten, inzwischen aber verschwunden sind. Außerdem
werden zahlreiche Tierskelette gezeigt. Ein weiterer Teil
der Ausstellung befasst sich mit der Fortbewegung von Wirbeltieren
(mit Füßen, Flossen, Flügeln).
Das Naturkundemuseum im Schloss Friedenstein
ist täglich außer montags geöffnet. Zwischen
April und Oktober sind die Öffnungszeiten 10.00
Uhr bis 17.00 Uhr, zwischen November und März 10.00 Uhr
bis 16.00 Uhr. Somit bleibt ausreichend Zeit, um diese Sehenswürdigkeit
bei Bad
Liebenstein in aller Ruhe zu erkunden.
Aktuelle Eintrittspreise für das Museum
finden Sie hier.
|